Alternative zur RWA - Wartung mit Austausch der Kartusche

Gefahrenmeldeanlagen, Löschanlagen, RWA, Feuerlöscher, Hydranten, FSA etc.
Hegenberg

Alternative zur RWA - Wartung mit Austausch der Kartusche

Beitragvon Hegenberg » Di 04.04.2006 12:48

Hallo!

Hier mal wieder ein altes Problem, das aber jedes Jahr wieder aktuell wird.

Bei der Wartung unserer RWA (Schmelzlot- und manuelle Auslösung) lösen wir die komplette Anlage aus was den Austausch aller CO - 2 Kartuschen erforderlich macht. Dies ist bei über 75 Systemen der größte Kostenfaktor.

Sieht jemand eine Alternative um dies zu umgehen und trotzdem eine vernünftige Wartung durchzuführen?

Gruß,
Martin Hegenberg

Huter

Beitragvon Huter » Mi 05.04.2006 17:29

Hallo,

für Colt-Anlagen gibt es von Colt einen Addapter, den man anstelle der CO²- Patrone einschraubt.
damit kann mann dann die Anlage über Druckluft auslösen.

Solche Adapter gibt es bestimmt auch für Anlagen anderer Hersteller.

MfG Stefan Huter

Hegenberg

Beitragvon Hegenberg » Do 06.04.2006 8:49

Hallo Stefan,

zunächst Danke für deine Antwort.
Ich frage dazu am besten bei unseren Herstellern nach (mehrere da die Anlage im Lauf der Zeit gewachsen ist) und lade unsere Wartungsfirma zum Gespräch. :zwink:

Reicht Pressluft zum Auslösen?
Welche Möglichkeiten sieht der Rest des Forums?

Gruß,
Martin

Koch

Ist Druckluft ideal ?

Beitragvon Koch » Di 11.04.2006 10:56

Hallo,

mir ist auch schon eine Wartungsfirma untergekommen die mittels Druckluft prüft. Dies scheint auch zur reinen Funktionsprüfung ideal (Kosten - Nutzen).

Für mich stellt sich jedoch die Frage wie auf diese Art nachstehende Punkte kontrolliert werden können:
- Durch das in den Auslöseflaschen begrenzte Volumen sind diese nur für bestimmte maximale Anlagengrößen ausreichend. Wird also nicht mit der zur Auslösung zur Verfügung stehenden Menge (Druckpatrone) geprüft kann nicht mit Sicherheit davon ausgegangen werden, daß die Anlage bestimmungsgemäß Funktioniert. Diesem Sachverhalt könnte evtl. durch eine gewisse Überdimension der Druckpatronen entgegengewirkt werden.
- Über die Jahre kann an den Leitungsnetz und an den Hubzylinder undichtigkeiten entstehen. Diese können in einer Größenordnung sein die bei der Druckluftprüfung nur schlecht erkannt werden können. Jedoch können diese Undichtigkeiten ebenfalls dazu führen, das die Druckpatrone zur bestimmungsgemäßen Funktion nicht mehr ausreicht. Dieser Sachverhalt kann meines Erachtens nach nicht kompensiert werden.

Fazit:
Aus oben genannten Gründen ist für mich die Überprüfung mit Druckluft daher nur sehr eingeschränkt umsetzbar.

Grüße

Klausx

Beitragvon Klausx » Di 11.04.2006 10:58

Hallo Hegenberg,

es gibt sicherlich Alternativen, die preiswertere Lösungen bieten als immer die gesamten Patronen zu verfeuern. Mit Pressluft ist das sicherlich so eine Sache, aber es gibt reichlich Möglichkeiten auf C0²-Basis. Zuerst muss man sich mal überlegen, welche Funktionen geprüft werden müssen. Da wären die Dichtigkeiten der Leitungen, und ob das Volumen des Treibmittels ausreicht die Klappen zu öffnen, und da gibts einige Möglichkeiten. Die einfachste und teuerste ist allerdings das brutale anschiessen der Klappen :-)

Gruß Klaus

Koch

Weitere Möglichkeiten

Beitragvon Koch » Di 11.04.2006 16:26

Hallo Herr Klausx,

sie hatten weitere Möglichkeiten angesprochen:

aber es gibt reichlich Möglichkeiten auf C0²-Basis


Könnten Sie diese beschreiben?

Gruß

Klausx

Beitragvon Klausx » Di 11.04.2006 18:57

Also ich rede jetzt nur mal von reinen C0²-Anlagen, ohne Pyrozünder und sonstigen schnick-schnack wo man noch drauf achten muss.

Es gibt für fast alle Gewinde schon Adapter wo man herkömmliche Co2-Flaschen anschließen kann um eine Probeauslösung durchzuführen, man sollte allerdings immer darauf achten, daß das Gewicht in der Prüfflasche identisch ist mit der Original-Flasche/patrone, aber das kann man sich ja hinfüllen.

Gruß Klausx

Lufel
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RWA Wartung

Beitragvon Lufel » Mi 12.04.2006 18:26

Hallo zusammen,

bei uns werden die Kartuschen der CO2 RWA aller zwei Jahre getauscht, ich kenne auch keine Vorschrift, die das jährliche Tauschen der Kartuschen vorgibt (sind meist nur Herstellerempfehlungen). In den "Zwischenjahren" prüft die Wartungsfirma die Anlage auf Dichtigkeit der Verohrung durch das Auslösen von Probeflaschen, die mit Druckluft gefüllt sind. Da es unterschiedliche Auslösemechanismen an der Lichtkuppel/Rauchklappe/ Jalousie etc. gibt ist ggf. der Einsatz von Blindstopfen notwendig, oder die CO2 Kartusche wird nicht durch die Durckluft des Auslösekastens angestochen, sondern durch das Auslösen des Thermoelements (Sprinklerfaß, Schmelzlot, ggf. Sprengsatz) selbst und kann demzufolge im System verbleiben. Die Prüfungen der einzelnen CO2 Kartusche wird dann mit einer Waage durchgeführt. Auf jeder Kartusche ist eine Gewichtsangabe gedruckt, die eingehalten werden muss (kein Schwund). Wenn dies so ist werden die Kartuschen im zweiten Jahr bei uns automatisch getauscht. Die Thermoelemente muss man normalerweise gar nicht tauschen (bei Sprinkler werden die Fässchen auch nie getauscht), eine richtige Überprüfung geht aber nur mit einer richtigen Auslösung und somit Zerstörung des Thermoelements. Sind Sprengsätze an den RWA´s eingebaut, ist bei deren Funktionsprobe eh alles kaputt.


Grüsse aus Metzingen

Lutz Abraham

Huter

Beitragvon Huter » Fr 14.04.2006 0:52

Hallo Lufel,

Warum lasst Ihr die CO²-Kartuschen alle 2 Jahre austauschen ?
Die Kartuschen sind wie Flaschen auch nur alle 10 Jahre TÜV fällig.

Die Thermoelemente (Glasfässchen) werden bei uns nicht bei der Wartung zerstört. Es wird lediglich geprüft ob das Glasfässchen in Ordnung ist, und die Federspannung der Anstechnadel OK ist.

Ausgelöst wird die Anlage dann über die Notauslösekästen,
zur Zeit noch über die vorhandenen CO²-Kartuschen,
was ich aber wenn ich mich entgültig entschlossen habe
gerne ändern würde.

MfG Stefan Huter

Huter

Beitragvon Huter » Fr 28.04.2006 19:50

Hallo Kollegen,

jetzt steh ich vor einem ähnlichen Problem.
unser RWA instandhalter verlangt das wir ERsatzflaschen (JOVO-Mehrweg)
anschaffen, dass er seine Wartung durchführen kann.
Die Dinger haben dann auch noch nen stolzen Preis.

Mal sehen wie sich das regeln wird.

Schönes WE wünsch ich euch allen...

Stefan

Klausx

Beitragvon Klausx » Fr 28.04.2006 21:08

wie bereits gesagt, zur Prüfung ist es nicht unbedingt erforderlich die teure Originalflasche zu füllen. Es gibt für fast alle Auslösekästen Adapterstücke und du kannst die Kohlensäure über eine Handradflasche etc. einfüllen.

RWA Service Sachsen

ESSMANN Schmelzlot RWA

Beitragvon RWA Service Sachsen » Di 17.04.2007 22:13

Alternativ kann man die Anlage über den Wartungsanschluss (nach außen geführtes Leitungsstück mit Blindkegel) öffnen, falls dieser montiert wurde. Wenn nicht ist eine nachträgliche Montage möglich und auf Dauer preiswerter als der Patronenwechsel. Mit der Prüfflasche wird die Anlage vom Dach aus geöffnet, über ein eingeschleiftes Manometer.....bla,bla,bla
Jedenfalls gehts billiger und bei höchster Qualität der Ausführung. Klingt so, als soll durch Selbstausführung der Überprüfung die Fachfirma eingespart werden. Lohnt sich das?
Prüfung der Fernauslösung kann auch über Prüfflasche erfolgen, ist zwar nicht ganz DIN konform, hat aber den Vorteil, das ich so eine Dauerdruckprüfung über entsprechende Messtechnik ausführen kann. Am Ende gehts ja um die Betriebssicherheit der Anlage. Zur Zerstörung der BEE (Glasfäßchen) muss man sagen, dass es TAG-Typen gibt, bei denen diese durch die Betätigung der Fernauslösung zerstört werden. Man könnte sie zuvor ausbauen, aber nach Aufwand und Nutzen Abschätzung ist ein Ersetzen billiger. Als Prüffrist gilt für CO2 Patronen wie für Druckbehälter allgemein die 10 Jahresfrist. Manche Hersteller geben sogar noch längere Fristen für Füllgewichte unter 150g und bis zu bestimmten Herstellerchargen, aber man sollte schon die 10 Jahresfrist einhalten, um eine Geradlinigkeit zu wahren. Die mir bekannten gesetzlichen Regelungen widersprechen sich diesbezüglich auch zum Teil. Vom ganz wilden Umbau von bestehenden Anlagen durch Kompositionen verschiedener Systeme (Umstellung der Fernauslösung von UNF auf JOFO M18x1.5 bspw.) kann ich nur abraten. Nicht weils dann nicht mehr funktioniert, sondern weil man die Betriebserlaubnis für die Anlage riskiert und der TÜV bei einer Sachverständigenprüfung nach MPrüfVO den ganzen Laden stilllegen kann.
Mathias Weiß
www.RWA-Service-Sachsen.de

Sebbi75

Re: Alternative zur RWA - Wartung mit Austausch der Kartusch

Beitragvon Sebbi75 » Di 29.10.2013 11:45

Hallo Hegenberg,

eine Alternative zu ihrer RWA insgesamt würde mir da allerdings einfallen!
Wie wäre es mit Lamellen? Haben sie sich schonmal näher über Rauch und Wärmeabzug per Lamellenfenster beschäftigt?
Falls nein sollten Sie dies unbedingt einmal tun. Auf der Webseite von Glasbau Haun (www.Glasbau-Hahn.de) finden Sie ausreichend Informationen hierzu. Lamellen sind weitaus mehr als die meisten denken, sie eignen sich in vielen Fällen Idel als RWA-Ersatz.

LG

Sebbi75

satmax

Re: Alternative zur RWA - Wartung mit Austausch der Kartusch

Beitragvon satmax » Fr 26.12.2014 4:55

Bevor Sie die Kartusche austauschen, müssen sie die Kassette Status durch das transparente Fenster anzeigen. Wenn es Band unregelmäßigen oder unebenen gefunden wird, müssen Sie wieder arbeiten mit gut verarbeitet Banddatenträger so weit.



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