Wartung Wandhydrant

Gefahrenmeldeanlagen, Löschanlagen, RWA, Feuerlöscher, Hydranten, FSA etc.
Hegenberg

Wartung Wandhydrant

Beitragvon Hegenberg » Mo 03.11.2003 17:22

Hallo!
Hätte mal eine Frage zur Wartung von Wandhydranten mit formstabilem Schlauch.
In der DIN 14461 finde ich nur Angaben zur Abnahmeprüfung, wo ist die Wartung geregelt?
Wie ist es um das in den Leitungen stehende Wasser bestellt bzgl. der Entwicklung von Keimen usw.?
In welchen Abständen müssen die Schläuche abgedrückt werden?
Die Anlage ist Baujahr 2002 und nach den Regeln der Technik erstellt... :-)
Gruß aus Hoya,
Martin Hegenberg

Schaeffer

Wartung

Beitragvon Schaeffer » Di 04.11.2003 10:25

Moin, moin,
die Arbeitsstättenverordnung § 53, Abs. 2 regelt die Wartung von Feuerlöscheinrichtungen, darunter auch Wandhydranten, (jährlich). Formstabile Schläuche werden bei der Wartung jährlich abgedrückt, C-Schläuche (Flachschläuche) werden 5-jährlich abgedrückt.

Bei einer Anlage, die Baujahr 2002 ist, wurde sicher eine Nass-Trocken-Ventilstation eingebaut, die dafür sorgt, dass Wasser erst die Leitung füllt, wenn das Ventil geöffnet wird.

Gruss aus Dornstadt bei Ulm: Peter Schäffer

Hegenberg

Beitragvon Hegenberg » Mi 05.11.2003 14:33

Hallo und ein Dankeschön für die schnelle Antwort!

Das mit der Naß.-Trockenanlage wäre sicher eine weise Entscheidung gewesen, aber ist wegen der üblichen Gründe nicht verwirklicht worden...

Ist es richtig das die Leitungen bei stehendem Wasser vierteljährlich gespült werden müßten?

Gruß,
Martin Hegenebrg

Schaeffer

WHY

Beitragvon Schaeffer » Mi 05.11.2003 14:39

Hallo,
normalerweise ist an der Leitung eine sogenannte Zwangs-Entnahmestelle (Toilette oder so) angebracht, die dafür sorgt, dass das Wasser in Bewegung bleibt. Unser Revisor meinte, es müsse sonst monatlich erneuert werden (Hausmeister?). Er sagt mir morgen Bescheid, wo das in den Vorschriften steht. Bitte noch etwas Geduld.

Freundlichst grüsst
Peter Schäffer[/i]

Rupp

Abdrücken von formstabilen Schläuchen...

Beitragvon Rupp » Do 06.11.2003 15:24

ist es nicht andersrum? formstabile alle 5 Jahre und jährlich die flachen?!

Mohr

Wartung WHY

Beitragvon Mohr » Do 06.11.2003 18:21

Moin,
die Wartung ist in der DIN EN 671-3 beschrieben.
Flach-, sowie formstabile Schläuche müssen jährlich mit vorhandenen Betriebsdruck beaufschlagt werden.
Höchst zulässige Betriebsdruckprüfung erfolgt alle fünf Jahre.
Bei einer Anlage Baujahr 2002 sollte eigentlich eine Trennung vom Trinkwassernetz, wie z.B. eine Trennstation vorhanden sein.
Die Grundlagen der Trinkwasserverordnung DIN 1988-6 sind hier zu beachten.
WHY-Anlagen dürfen hiernach nur im Ausnahmefall (z.B.automatische Spüleinrichtung ist vorhanden usw.,die "Toilette" oder das "Pseudowaschbecken" entfallen hierbei!!!!!) an das öffentliche Trinkwassernetz angeschlossen werden.
Schöne Woche noch!

Hegenberg

Beitragvon Hegenberg » Mo 10.11.2003 10:47

Moin Moin!
Ist ja interessant was sich aus so einer eigentlich kleineren Sache alles ergibt.
Also den Ist - Zustand bei der Anlage die im letzten Jahr abgenommen wurde :sad: muß ich wie folgt beschreiben:
-Ringleitung mit stehendem Wasser ohne Trennstation etc.
-Zum größten Teil nicht einmal mit kleinerer Abnahmestelle!
Wie sollte man verfahren :???:
Gruß,
Martin Hegenberg

Rupp

Re: Wartung WHY

Beitragvon Rupp » Di 11.11.2003 10:58

Mohr hat geschrieben:Moin,
die Wartung ist in der DIN EN 671-3 beschrieben.
Flach-, sowie formstabile Schläuche müssen jährlich mit vorhandenen Betriebsdruck beaufschlagt werden.
Höchst zulässige Betriebsdruckprüfung erfolgt alle fünf Jahre.
Bei einer Anlage Baujahr 2002 sollte eigentlich eine Trennung vom


Hallo Herr Mohr und alle anderen,

haben Sie, oder auch jemand anders vielleicht eine Prüfliste, was alles zu prüfen ist. Unsere Wartungsfirma sagt nur was von dem 5 jährigen Wiederkehrenden Druckprüfung!

:pst: Oder vielleicht kann mir ja auch jemand sogar die DIN EN671-3 zumailen :pst: :grins:

schonmal danke

Falk_HL
Beiträge: 281
Registriert: Mo 16.06.2003 14:55

Beitragvon Falk_HL » Di 11.11.2003 11:13

Hi Ralf,

irgendwas is grad durchgeschlüpft.... :pst: :roll: :roll: :roll:
Grüße FH

Rupp

Beitragvon Rupp » Di 11.11.2003 11:16

Falk H. hat geschrieben:Hi Ralf,

irgendwas is grad durchgeschlüpft.... :pst: :roll: :roll: :roll:


:supi: wie...was... :???: :cool:

Schaeffer

Wartung WHY

Beitragvon Schaeffer » Fr 14.11.2003 9:26

Hallo. Zusammen

Nach EN 671, 1 ist eine wiederkehrende Prüfung des Druckschlauches entsprechend DIN 14818 einmal jährlich mit Wasser durchzuführen. (Formstabiler Schlauch)
Nach EN 671, 2 ist eine Gebrauchsdruckprüfung des Druckschlauches entsprechend DIN 18811 nach 5 Jahren mit Wasser durchzuführen (Flachschlauch).


Ralf, eine Prüfliste, was zu machen ist, liegt mir vor. Schick mir bitte deine email-adresse, falls du sie brauchst!

Gruss aus Langenau bei Ulm

Peter

Holger Nolte

Beitragvon Holger Nolte » Fr 14.11.2003 17:53

Hallo Herr Schaeffer.

Ich lese die DIN EN 671 etwas anders:

DIN EN 671-1:2001-08 Wandhydranten, Teil 1, "Schlauchhaspeln mit formstabilem Schlauch"
betrifft die Herstellung und Prüfung der Komponenten,
z.B. Schlauchart, Länge usw.
Pkt. 5.1 "Der Schlauch muss formstabil sein und EN 694:2001entsprechen."
sagt nichts aus zur regelmäßigen Prüfung,

DIN EN 671-2:2001-08 Wandhydranten, Teil 2, "Wandhydranten mit Flachschlauch"
betrifft die Herstellung und Prüfung der Komponenten,
Pkt 5.1 "Der Schlauch muss ein Flachschlauch sein und PrEN1924-2:1995 entsprechen."
sagt nichts aus zur regelmäßigen Prüfung,


DIN EN 671-3:2000-10, mit AC:2000 Schlauchanlagen, Teil 3, "Instandhaltung von Schlauchhaspeln mit formstabilen Schlauch und Wandhydranten mit Flachschlauch"
Hier ist die Instandhaltung (=Prüfung) der Schlauchhaspeln nach DIN EN 671-1 und der Wandhydranten mit Flachschlauch nach DIN EN 671-2 beschrieben.

Pkt 6.1 Jährliche Instandhaltung:
Die Instandhaltung sollte vom Sachkundigen durchgeführt werden. Der Schlauch wird vollständig ausgerollt und mit dem vorhandenen Betriebsdruck beaufschlagt; anschließend sollte überprüft werden, ob:
a) die Einrichtung frei zugänglich ist und keine Beschädigungen, korrodierte oder undichte Bauteile vorhanden sind
b) die Bedienungsanleitung eindeutig und gut leserlich ist
c) die Lage des WH eindeutig gekennzeichnet ist
d) die Tragarme und die Halterung zur Wandbefestigung zweckentsprechend, fest angebaut und stabil ist
e) die Wasserdurchflussmenge gleichmäßig und ausreichend ist (empfohlen wird die Benutzung eines Durchflussmengenmessgerätes und eines Druckmessgerätes)
f) dass Druckmessgerät, falls fest eingebaut, zufriedenstellend und innerhalb des Betriebsbereiches arbeitet
g) auf der gesamten Länge des Schlauches keine Anzeichen von Rissen, Verform., Verschleiß oder Beschädigungen erkennbar sind. Falls der Schlauch irgendwelche Schäden aufweist, muss er ersetzt oder mit dem höchst zulässigen Betriebsdruck auf Dichtheit geprüft werden.
h) die Schlauchanschlüsse. -einbände oder -schellen passen und sicher befestigt sind
i) die Schlauchtrommeln sich in beiden Richtungen frei drehen
j) bei Schlauchhaspeln mit Schwenkarm die Drehgelenke leichtgängig sind und die Haspel 180 Grad schenkt
k) bei handbetätigten Schlauchhaspeln das Absperrventil richtig ausgeführt ist und ob es leicht und einwandfrei zu betätigen ist
l) bei Schlauchhaspeln mit automatisch öffnendem Ventil das Absperrventil einwandfrei funktioniert
m) sich die Versorgungsleitungen in einwandfreiem Zustand befinden; besonderes Augenmerk sollte bei flexiblen Löschwasserleitungen auf Anzeichen von Beschädigungen oder Verschleiß gelegt werden
n) der Schrank, falls vorhanden, keine Anzeichen von Beschädigungen aufweist und sich alle Türen ungehindert öffnen lassen
o) der Typ des Strahlrohres stimmt und es leicht zu betätigen ist
p) sich Schlauchabroller, falls vorhanden, betätigen lassen und ob sichergestellt ist, dass sie fachgerecht und fest angebracht sind
q) Schlauchhaspel und WH nach der Instandhaltung sofort wieder betriebsbereit sind. Wenn eine umfangreiche Instandsetzung erforderlich ist, sollten Schlauchhaspel oder WH mit der Aufschrift "Außer Betrieb" gekennzeichnet werden, und der Sachkundige sollte den Betreiber informieren.
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Anmerkung:
Somit wird hier verlangt, dass sowohl Flachschläuche als auch formstabile Schläuche jedes Jahr mit dem am jeweiligen WH vorhandenen Betriebsdruck mit Wasser geprüft werden.
Aus meiner Sicht nicht ok, weil man mit nassen Flachschläuchen nicht lange Freude hat.
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Pkt 6.2. Wiederkehrende Prüfung der Schläuche:
Nach jeweils fünf Jahren sollten Schläuche mit dem höchst zulässigen Betriebsdruck nach
EN 671-1 und/oder EN 671-2 beansprucht werden.
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Anmerkung:
Auch hier bei den Prüffristen keine Unterscheidung zwischen Flachschläuchen und formstabilen Schläuchen, also alle fünf Jahre mit höchst zulässigen Betriebsdruck
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DIN EN 14461-1:2003-07, Feuerlöschschlauchanschlusseinrichtungen, Teil 1, " Wandhydranten mit formstabilen Schlauch"

DIN EN 14461-6:1998-06, Feuerlösch-Schlauchanschlußeinrichtungen: Schrankmaße und Einbau von WH mit Flachschlauch nach DIN EN 671-2 Anforderungen an Schränke und Festlegungen für deren Einbau


DIN 1988-6:2002-05, Technische Regeln für Trinkwasserinstallationen, Teil 6, "Feuerlösch- und Brandschutzanlagen"
Beschreibt, wie Wandhydranten der verschiedenen Typen an Trinkwasserleitungen anzuschließen sind.

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Anmerkung:
Eines der Hauptprobleme bei der Prüfung vorhandener WH ist die Feststellung, nach welcher Norm der WH errichtet wurde und wonach er also zu prüfen ist.
Z.B. wenn ein WH im Jahre 198x nach der damals gültigen DIN 14461-1 gebaut wurde und beispielsweise mit Flachschlauch nach DIN 14811 oder formstabilen Schlauch nach 14818 bestückt ist, so sollte er auch danach geprüft werden (und somit Flachschläuche nur alle fünf Jahre mit dem Prüfdruck beaufschlagt werden).
Dabei gibt es zwischen den einzelnen Regelwerken deutliche Unterschiede:
Beispiel Wasserlieferung:
DIN 14461-1:1976 bei 100 l/min noch Restdruck 3,0 bar
DIN 14461-1:1986 keine Angaben
DIN 14461-1:1998 ???
DIN 14461-1:2003 WH Typ F: bei gleichzeitig 3 * 100l/min noch Restdruck 3,0 bar
usw.

Auf weitere Diskussionsbeiträge bin ich sehr gespannt.
Gruß, Holger Nolte

Rupp

Re: Wartung WHY

Beitragvon Rupp » Mo 17.11.2003 13:47

Schaeffer hat geschrieben:Hallo. Zusammen

Nach EN 671, 1 ist eine wiederkehrende Prüfung des Druckschlauches entsprechend DIN 14818 einmal jährlich mit Wasser durchzuführen. (Formstabiler Schlauch)
Nach EN 671, 2 ist eine Gebrauchsdruckprüfung des Druckschlauches entsprechend DIN 18811 nach 5 Jahren mit Wasser durchzuführen (Flachschlauch).


Ralf, eine Prüfliste, was zu machen ist, liegt mir vor. Schick mir bitte deine email-adresse, falls du sie brauchst!

Gruss aus Langenau bei Ulm

Peter


Hallo Peter, ich habe die DIN mittlerweile :grins: :cool:
Ich hab mir anhand der DIN selbst eine Checkliste gestrickt

Trotzdem Danke
[/list]

Huter

und nochmal ...

Beitragvon Huter » Sa 21.02.2004 12:51

Guten Morgen zusammen ..

Ich stehe zur zeit vor dem Prooblem , das letztes jahr in einem neu erworbenen Gebäude 3 Wandhydranten mit formstabilem Schlauch installiert wurden.

Jetzt ist die Anlage so gebaut das von einer Hauptleitung aus ca. 3 bis 4 meter Rohr zu den WHY führen , worin das wasser zwangsläufig steht.

Es ist war eine Toilettenanlage angeschlossen , aber diese spüllt nur die hauptleitung , und nicht die Anschlußleitungen, an denen unmittelbar vor den Kästen Zapfstellen montiert sind.

Die einspeisung der Stadt kommt mit 2" Rohr an , dannach ist eine ca 1 1/2" Wasseruhr eingebaut, und dann geht s in die 3 " Feuerlöschleitung.
Meiner Meinung nach macht diese Konstelation nur sehr wenig sinn da mir die 3 " Leitung nix bringt wenn ich zwischen durch eine verjüngung auf 1 1/2" habe.

1. wie oft muß ich diese spülen ?
2. Ist eine Trennstation zur Stadtwassereinspeisung zwingend vorgeschrieben ?
3. Welche DIN regelt diese anlage ?
4. Welche Wassermenge muß zur verfügung stehen ?

Hallo Herr Mohr und alle anderen,

haben Sie, oder auch jemand anders vielleicht eine Prüfliste, was alles zu prüfen ist. Unsere Wartungsfirma sagt nur was von dem 5 jährigen Wiederkehrenden Druckprüfung!

Oder vielleicht kann mir ja auch jemand sogar die DIN EN671-3 zumailen


Gruß und besten Dank ...

Stefan Huter